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Ransomes, Sims & Jefferies     unbekannt

Baujahr: 1938


Hersteller:
Ransomes, Sims & Jefferies
Typ:
unbekannt
Aufbau: Høka Motor:
Leistung/Hubr.: 48kW PS / ccm Gewicht: 6950 kg
Länge:9950 mmBreite:2300 mm
Höhe: mmPlätze:28Sitz, 37Steh

Vita:
Der rund 40 Kilometer von Oslo entfernt liegende Ort Drammen bekam im Jahr 1909 eine schienenlose Straßenbahn. Zu der Zeit befand sich das Transportmittel noch im Versuchsstadium und niemand war zuvor auf die Idee gekommen, es Obus zu nennen. So wurde die "Straßenbahn" in Drammen zu einem Begriff, der schließlich alle Stadtbusse umfasste. Bis 1938 baute das Unternehmen A/S Trikken (Drammens Elektriske Bane) alle ihre Fahrzeuge in der eigenen Werkstatt. 1938 wagte es den großen Schritt und bestellte zwei moderne Obusse, die fertig montiert von Høka in Hønefoss geliefert und auf Fahrgestellen des englischen Obus-Herstellers Ransomes, Sims & Jefferies aufgebaut wurden. Der Kontrast zu den alten Holzwaggons hätte nicht größer sein können. Es gab nun einen Stahlkorpus mit pneumatisch betätigten Türen, geräumigen Ledersitzen in Quersitzausführung auf der linken Seite und einer lange Sitzbank auf der rechten Seite. Und zum ersten Mal hatte der Fahrer Pedale zum Beschleunigen und Bremsen, genau wie bei einem Bus. Und natürlich gab es Druckluftbremsen und eine Schützsteuerung des Motors.

Kurz nach der Übernahme durch die Gemeinde und das neue Unternehmen Drammen Kommunale Tram wurden die beiden noch recht neuen Busse, die die Nummern 10 und 11 trugen, einer gründlichen Renovierung unterzogen. Um 1950 wurde die Vordertür hinter das Vorderrad verlegt, die Front erneuert und unten abgerundet, neue Scheinwerfer angebracht, die hintere Plattform um 35 cm verlängert und die Eckfenster neu abgedichtet. Außerdem bekamen sie eine Skibox. Zehn Jahre später wurde auf Ein-Mann-Betrieb umgestellt und nun war es notwendig, die Eingangstür an ihren ursprünglichen Platz nach vorn zu verlegen. Nr. 10 wurde kurz darauf ausgemustert. Nr. 11 blieb bis zum letzten Tag im Jahr 1967 im Unternehmen. Der Verein Lokaltrafikkhistorisk Forening (LTF) aus Oslo LTF konnte den Bus übernehmen und schaffte ihn zunächst nach Oslo und später nach Vinterbro. Im Jahr 1988 wollten Enthusiasten der Drammen and Surrounding Area Bus Historical Association die inzwischen einzige verbliebene "Straßenbahn" aus Drammen ausleihen und sie für das bevorstehende Jubiläum im folgenden Jahr restaurieren. In Rekordzeit wurde der Obus vollständig restauriert. Seitdem ist die Nummer 11 in seiner Heimatstadt geblieben. Nun gibt es auch Aussichten, dass dem Werk eine dauerhafte Ausstellungsfläche gewährt wird. Genau genommen präsentiert sich der Bus noch im Zustand der 1960er Jahre, ihn noch originaler zu gestalten würde zu aufwändig sein. Aus dem Jahr 1938 ist jedoch noch viel übrig. So besitzt die Nr. 11 beispielsweise nur einen einzigen Stromabnehmermast mit einem Spalt an der Spitze - ein Relikt aus der Kindheit der Trolleybusse, den alle anderen schon lange nicht mehr hatten.



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