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Mercedes-Benz    280.94

Baujahr: 1947


Hersteller:
Mercedes-Benz
Typ:
280.94
Aufbau: Schumann Motor: AEG USC 0227c
Leistung/Hubr.: 110kW PS / ccm Gewicht: 10770 kg
Länge:11060 mmBreite:2500 mm
Höhe:2865 mmPlätze:28Sitz, 24Steh

Vita:
Im Jahre 1941 entschlossen sich die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), 18 Dreiachs-Eindeck-Obusse zu beschaffen. Die Fertigung verzögerte sich durch die Kriegsereignisse, so dass erst 1947 durch die Waggonfabrik Schumann aus Werdau in Sachsen 15 Obusse ausgeliefert wurden. Die kriegsbedingt stark vereinfachten Karossen wurden auf Fahrgestelle des Mercedes-Benz Typs O 10000 montiert, die ursprünglich für Dieselbusse beschafft worden waren. Sie wurden um 1.200 mm gekürzt. Die vielfach bewährten Elektroausrüstungen von Siemens und AEG wurden bereits 1942 geliefert und konnten 1947 eingebaut werden. Der erhaltene Wagen "1224" besitzt ein motorstromabhängiges selbsttätiges Siemens-Nockenschaltwerk vom Typ ONW 6 und einen AEG-Doppelkollektormotor Typ USC 0227c. Seine Karosse wurde in der BVG-Hauptwerkstatt Uferstraße in den 1950er Jahren rekonstruiert. Bis Anfang der 1950er Jahre wurden die Wagen mit allradgelenkten Gaubschat-Anhängern gefahren. Gekuppelt waren die Wagen über die sogenannte "Baretti"-Kupplung. Die Wagen bewährten sich sehr gut und wurden fast alle bis zur Einstellung des Obusbetriebs in Spandau 1952 und Steglitz 1965 eingesetzt. Der Wagen 1224 ist einer der ältesten in Deutschland noch vorhandenen Obusse. Er wurde durch die BVG museal aufbewahrt, war aber öffentlich nur sehr selten zu sehen. Seit 1993 ist er im Besitz des Deutschen Technikmuseums Berlin (DTM). Durch Initiative des Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin (DVN) e.V. kehrte er 1997 anlässlich "150 Jahre öffentlicher Personennahverkehr" auf Berliner Straßen und anschließend nach 32 Jahren Abstellung unter Obusfahrleitungen in Eberswalde zurück. In gemeinsamer Aktion haben Barnimer Bus Gesellschaft, DTM und DVN ihn wieder betriebsfähig hergerichtet und so ist er seit September 1998 wieder für Sonderfahrten zugelassen. Ein Alter von über 50 Jahren und die lange Abstellzeit ohne nachhaltige Betreuung hinterließen jedoch Spuren, die noch zu beseitigen waren. Deshalb wurde der Wagen ab 2001 instandgesetzt und ist seit dem August 2008 wieder fahrfähig.



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