Angaben zur Firma Fleischer:
- einziger privater Betrieb in der DDR, der in nennenswerten Stückzahlen Reiseomnibusse herstellte
- die Fahr-zeuge wurden als Reparaturumbau (RU) deklariert, um die RGW- Bestimmungen zu umgehen, wonach Omnibusse nur aus Ungarn bezogen werden durften- Ikarus lieferte jedoch bis zu 700 Fahrzeuge pro Jahr unter dem Bedarf
- privaten Unternehmern war der Bezug von neuen Omnibussen aus dem Import unmöglich, Fritz Fleischer bot oftmals die einzige Möglichkeit, überhaupt an Fahrzeuge zu gelangen
- bis zum Ende der 1960er Jahre konnten die Neuentwicklungen von Fritz Fleischer durchaus mit Produkten westlicher Herkunft verglichen werden
- die Entwicklungsarbeiten und die Produktion fanden oft unter äußerst schwierigen Bedingungen statt, Fleischer wurde von der Materialversorgung abgeschnitten, einmal sogar für Monate inhaftiert, Chefkonstrukteur Seipolt verließ 1960 aus verständlichen Gründen die DDR und ging zu Kässbohrer nach Ulm
- Schlafsitze, Toiletten, TV-Geräte an Bord gehörten schon damals zu den optionalen Ausstattungsmerkmalen
- in Bezug auf Verarbeitungsqualität und Reisekomfort waren die Busse aus Gera bis zum Ende der DDR zu recht beliebt und legendär
- 1959 Beginn der Fertigung von 2 Typen Reiseomnibus in selbstragender Bauweise: Sl und S2
- 1962 Linienomnibus für die BVG (Ost) S3
- 1970 S4, Nachfolger des nur bis 1962 produzierten Sl
- 1972 vollständige Verstaatlichung
- 1972 S5- letzte Neuentwicklung auf Basis des S2 unter Verwendung von Ikarus- Fahrwerkskomponenten -der S5 wurde unverändert bis 1990 produziert
Insgesamt wurden ca 500 Omnibusse in Gera gebaut.
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