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Vorwort


Reutter oder Reutter

Der Hobbyhistoriker und älteste Zeitzeuge für historische Omnibusse, Herr Karlheinz Hesse (Ansbach), hat im Jahr 2003 einen Artikel mit dem Titel „Reutter oder Reutter“ geschrieben.
Ebenfalls in diesem Jahr kam Herr Jörg Baldenhofer, Mitglied der Familie Friedrich Reutter auf mich zu und bat mich um Auskunft über die Firma Karosseriewerk Friedrich Reutter. Da erinnerte ich mich, dass mein Vater in den Jahren 1922 bis 1925 bei der Firma Wilhelm Reutter, Karosserie- und Radfabrik in Stuttgart gearbeitet hat und vom Wagner zum Karosseriebauer ausgebildet wurde.
Wer war nun wer? Gab es gar zwei Karosseriefabriken mit dem Namen Reutter?
Um das Thema „Reutter oder Reutter“ abzuarbeiten, bildeten wir zusammen mit Frau Dipl. oec. Jutta Hanitsch vom Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg einen Arbeitskreis. Als glücklicher Umstand kam hinzu, dass Frau Dr. Uta Jung, Enkelin von Albert Reutter, dem Bruder des Firmengründers Wilhelm Reutter, mit Ihrem Mann, Herrn Prof. Dr. Helmut Jung in dem Buch „Stuttgarter Karosseriewerk Reutter, gegründet 1906, von der Reform-Karosserie zum Porsche 356“ zeitgleich die Geschichte dieser Firma aufgearbeitet hat.

Wir haben die Fragen beantwortet: Die Sonderausstellung „Reutter oder Reutter“ dokumentiert die Geschichte zweier Karosseriefabriken gleichen Namens, die aus einer Wurzel entstanden und deren Namen zur gleichen Zeit – in den 60ger Jahren des letzten Jahrhunderts – unterging und die zu unterscheiden nur Wenigen gelingt.

Des Weiteren gibt es auf der RetroClassics eine Cityliner-Sonderschau über den erfolgreichen Neoplanbus. Ausgestellt wird einer der ersten Busse von 1972 ein Sonderfahrzeug von McDonald’s (Baujahr 1977), ein Schlafbus (Baujahr 1984, Besitzer Herr Lobmeyer) und ein Cityliner aus der neuesten Produktion.

Es freut mich, dass der viertürige MAN-Stadtbus der Stadtwerke München (Baujahr 1965), der von den Oldtimerfreunden Erfurt in dreijährigem Aufwand sorgfältig restauriert wurde, vom Omnibusclub München für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt wird.

Es ist Tradition, dass auf der RetroClassics ein Scheunenfund in unrestauriertem Zustand ausgestellt wird. Dieses Mal haben wir einen Neoplan NH 9 der Firma Burmeister (Hamburg, Baujahr 1967) . Gezeigt werden außerdem auch drei Debütanten, zum einen der einzig bekannte Harmening-Bus (Baujahr 1957, Besitzer Herr Böhm), ein Büssing/Emmelmann 4000T(Baujahr 1955, Besitzer Traditionsbus-Osnabrück) und aus Wien ein Perl-Omnibus (Baujahr 1962, Besitzer Österr. Omnibusmuseum).

Dr.-Ing. E.h. Konrad Auwärter

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