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Karosseriebaumeister
Gottlob Auwärter gründet in Stuttgart-Möhringen seinen eigenen
Betrieb zur Herstellung von Aufbauten, vor allem für Omnibusse. Bereits
1928 hat Gottlob Auwärter Holzkarosserien auf verschiedene Fahrgestelle
aufgebaut. Die gesamte Karosserie wurde in der traditionellen Handwerkskunst
der Wagner und Stellmacher errichtet, alle tragenden Karosseriebestandteile
wurden aus Buchen- oder Eichenholz geschnitten.
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Opel-Blitz Auwärter-Aufbau, Baujahr 1938
Mit diesem Fahrzeugtyp hat Gottlob Auwärter seine Karosseriebaufirma im Alter von 33 Jahren begonnen! Das Gerippe ist komplett aus Holz gebaut. |
Die Firma Däuble aus Deckenpfronn hat im Jahre 1936 ein Fahrzeug dieses Typs gekauft. Dieser Omnibus wurde von der Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront verlagert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er bis zum Jahre 1963 beim VEB-Kraftverkehr in Leipzig eingesetzt. | ![]() |
Von 1963 bis 1970 war er in den Diensten der Firma Wieland in Oschatz.
Ab diesem Zeitpunkt bis 1989 war die Firma Pfeil in Taucha Eigentümer des Opel-Blitz. |
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Im August 1999 begann die Firma Kronberger unter Mitwirkung der Lehrlinge
des Werkes Pilsting mit der Generalrestaurierung.
Berufsbilder: Karosserie- und Fahrzeugbau, Lackiererei, Spenglerei,
Raumausstatter, KFZ-Mechaniker,
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Mit der Währungsreform kommt die Produktion nach den kriegsbedingten Schwierigkeiten allmählich wieder in Schwung. Inzwischen hat die robustere Ganzstahl-Bauweise in Gottlob Auwärters Karosseriebetrieb Einzug gehalten. |
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Ein Beispiel dafür ist der legendäre 90er Mercedes. Von den
übrigen Herstellern unterschieden sich die Auwärter-Aufbauten
durch die genieteten Leichtmetallplatten im Dachbereich. |
Die Aufbauten wurden durch Gummikörper mit dem Fahrgestell
verbunden. Dadurch wurden die Schwingungen des Motors weitgehendst vom Aufbau ferngehalten. Von diesem Typ wurden ca. 50 Fahrzeuge von Gottlob Auwärter in den Jahren 1949-1954 aufgebaut. Auffallend: Die große Dachverglasung. |
Gottlob Auwärter konstruiert seinen ersten selbsttragenden Bus.
Um diese neuartige und fortschrittliche Konstruktion von seinen bisherigen
Aufbauten hervorzuheben, gibt er ihm die Bezeich-nung NEOPLAN.
Der Neoplan besteht nicht mehr aus einer Karosserie, die auf ein Fahrgestell mit starrem Rahmen aufgesetzt wird, sondern aus einer einheitlichen Gerippekonstruktion. Damit wird der Omnibus leichter, flexibler und komfortabler. |
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NEOPLAN SH 8,
Baujahr 1955 Mit Heckmotor und Blattfederung |
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Der NEOPLAN SH 7/8 ist eine Weiterentwicklung der NEOPLAN-Omnibusse
in „Schweizer Form“
Die gesamte Seitenwandverglasung verjüngt sich nach hinten in abgerundeter Form. Gleichzeitig verbreitert sich die Dachrandverglasung. |
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Das Mitteldach wird schmäler und erstmals als ganzes zum Dachlüftungskanal ausgebildet, der über den Windschutzscheiben den Luftstaueintritt besitzt. Die Vorderfront wird durch einen fast quadratischen Kühlergrill betont. Haupt- und Zusatzscheinwerfer werden übereinander angeordnet und in die Bugpartie eingelassen. |
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Der Federungs- und damit der Fahrkomfort wird deutlich verbessert: Luftbälge lösen die Blattfedern ab. Gleichzeitig entwickelt Auwärter die Einzelradaufhängung für die Vorderachse und den Neoplan-Fahrschemel mit breiter Federspur für die Hinterachse. |
NEOPLAN SH 9/10 L
Anläßlich der IAA 1957 wurden eine Reihe von richtungsweisenden Neuerungen im NEOPLAN-Busprogramm präsentiert. Alle Typen erhielten eine modifizierte Frontpartie mit neuem Grill und einer neuen Umrahmung der Scheinwerfer. Die entscheidende Neuerung war jedoch die Einführung der Luftfederung sowie der Einzelradaufhängung der Vorderräder an diesem Modell. Die Hinterachse war als Dreiecksfahrschemel konzipiert, dessen Spitze elastisch in einem Silentlager aufgehängt wurde. Bauzeit: 1957 - 1961. |
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Der Grundaufbau jedes NEOPLAN´s besteht aus Vorderachse, Hinterachse und Antriebseinheit. |
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1960 AUWÄRTER
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Der Vorfeldverkehr auf Flughäfen ist durch extrem kurze Strecken und sehr häufige Fahrgastwechsel gekennzeichnet. Für diesen Zweck entwickelte Auwärter-Neoplan einen speziellen Vorfeldbus, |
bei dem Motor und Antrieb nach vorne verlegt wurden, wodurch der Fahrgastraum so niedrig wie nie zuvor angeordnet werden konnte; die Einstiege weisen keinerlei Stufen mehr auf. |